Natürlich meldet sich niemand für eine Online-Paarberatung an, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Ich stelle in Krisengesprächen aber immer wieder fest, dass die Frage viele Menschen latent begleitet.
Gerade, wenn die Beziehung mal nicht mehr so gut läuft, denkt man ja auch über den eigenen Anteil an der Entwicklung nach und überlegt dann, ob man selbst vielleicht auch etwas versäumt hat. Die Antwort ist glasklar und ich versuche dann immer, meine Klienten sanft in diese Richtung zu "schieben": Glücklich machen kann einen nicht der Partner oder die Partnerin. Sondern glücklich machen kann man nur sich selbst. Jeder ist "seines Glückes Schmied", sagte Oma immer, und das ist nicht nur vollkommen korrekt, sondern es bringt's exakt auf den Punkt. Liebe ist etwas höchst Egoistisches. Ich empfinde sie dann als beglückende Bereicherung, wenn sie MIR gut tut. Im Optimalfall geht es der Partnerin bzw. dem Partner ebenso: Auch sie / er empfindet unsere Liebe als beglückende Bereicherung, weil sie ihr / ihm gut tut. Wenn wir das in der Online-Paarberatung geklärt haben, ist es an der Zeit für einen Cut: Jetzt soll jeder von beiden darüber nachdenken, was sie / ihn denn im Moment glücklich machen würde. Aufschreiben und den Zettel umdrehen, denn der / die andere soll nicht sehen, was da drauf steht! Warum, ist klar: Wir drehen den Spieß nun um. ER schreibt auf, was SIE im Moment glücklich machen würde und SIE schreibt auf, was IHN im Moment gllücklich machen würde. Es schließt sich dann eine meist sehr lebhafte Debatte an, denn – o Wunder – beide haben voll "aneinander vorbei" geschrieben, haben also von der "Glücks-Idee" des Partners / der Partnerin relativ wenig Ahnung. Um noch mal auf die obige Frage zurück zu kommen: Glücklich machst du sie / ihn dann, wenn du deine eigenen Vorstellungen von deinem ganz persönlichen Glück klar kommunizierst. Also: Frage nicht, wie du jemanden glücklich machen kannst, sondern frage dich, was dich selbst glücklich machen würde!