Online-
Paarberatung

Was kann eine Paarberatung bewirken?

Viele Klienten nehmen eine Paarberatung  in Anspruch, weil sie meinen, dass der Paarberater ihre Probleme lösen kann. Meistens hoffen sie, dass der Partner oder die Partnerin vom Paarberater mal so richtig "auf den Topf gesetzt" wird, ihr eigener Standpunkt in der Krise also bestätigt wird. Beides ist falsch.


Ein Paarberater ist weder dazu da, Probleme zu lösen, noch sich auf eine Seite zu schlagen. Ein Paarberater ist immer überparteilich, d.h.: Er versteht beide Seiten, denn das Verhalten des einen ist immer auch bedingt durch das Verhalten des anderen. 


Auch wird der Paarberater niemals versuchen, die Probleme eines Paares aktiv zu lösen, indem er z.B. sagt: Ihr macht das jetzt so oder so, und dann klappt's auch wieder in der Partnerschaft. Nein: So läuft eine Paarberatung ganz gewiss nicht ab! Was der Paarberater aber leisten kann, wo er unterstützend tätig wird, ist dies: 


Er hilft den Klienten, die Situation aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten. Sehr oft ist es die Perspektive des anderen Partners. In einer Krise neigt man dazu, sich in dem eigenen, scheinbar fest zementierten Standpunkt einzuigeln. Man verliert vor lauter Ärger, Trauer, Verzweiflung und Wut die Fähigkeit, auch einmal inne zu halten und sich damit zu beschäftigen, wie die Situation wohl gerade aus Sicht des anderen aussieht. So treffen zwei, scheinbar nicht miteinander zu vereinbarende Standpunkte aufeinander – sofern in der Beziehung überhaupt noch kommuniziert wird. 


Hier der eine Standpunkt, dort der andere. Das aber kann es nicht gewesen sein, so geht es nicht weiter, so gibt es keinen Ausweg, kein Licht am Ende des Tunnels, keine gemeinsame Weiterentwicklung. Am Schluss kann dann sogar die Trennung stehen. Hier setzt nun die Arbeit des Paarberaters ein. Sein Klient ist nicht der eine oder der andere Teil der Partnerschaft, sondern sein Klient ist die Beziehung. Im Gespräch entwickelt er mit den beiden die notwendigen Schritte, um den eigenen Standpunkt auch mal zu verlassen und die Lage aus dem Blickwinkel des anderen zu sehen. Danach lässt sich dann erörtern, was beide aus diesem Blickwinkel-Wechsel lernen können und wie sie gemeinsam den ersten Schritt auf einem neuen Weg gehen können. 


Das ist immer mühsam, es ist manchmal verletzend, es macht bisweilen wütend oder hilflos: Aber es lohnt sich. Wenn ich die Arbeit des Paarberaters einmal mit einem plastischen Beispiel verdeutlichen soll, dann nehme ich ein Auto, das sich scheinbar unrettbar festgefahren hat. Da hilft nur jemand, der kräftig anschiebt oder ein Abschleppseil im Kofferraum hat! Und genau diese Rolle kann der Paarberater übernehmen.


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