Ihre Liste besteht ja aus zwei Teilen: Oben stehen die wirklich gravierenden Probleme, dann haben Sie einen Querstrich gemacht, und darunter stehen die eher unwichtigen. Sie beschäftigen sich nun zunächst mit dem untersten Problem über dem Querstrich. Stehen also 7 Probleme dort und der Querstrich ist über Problem 5, dann ist jetzt Problem 4 dran.
Wenn Sie gar keinen Querstrich gezogen haben, sind alle von Ihnen notierten Probleme von hoher Priorität. Dann wählen Sie jetzt das unterste Problem aus. Steht auf Ihrer Liste nur ein Problem, dann ist natürlich das jetzt dran.
Sie beide brauchen nun 2 x eine Viertelstunde Zeit, also 30 Minuten. In dieser halben Stunde wird das Handy auf lautlos stehen. Sie haben beide nichts anderes zu tun. Wenn Sie Kinder haben, sind diese im Bett oder bei Oma. Es wartet keine Waschmaschine darauf, geleert zu werden, es steht kein Essen auf dem Herd oder auf dem Tisch, Fernseher und Radio sind aus, nichts lenkt Sie beide ab.
Möglicherweise ist es schon eine Weile her, dass Sie beide zusammen sich ganz bewusst Zeit nur füreinander genommen haben. Aber vielleicht sind Sie es auch gewohnt, umso besser. Wie auch immer: Für diese 2 x 15 Minuten gibt es Regeln, und die erfahren Sie jetzt. Natürlich muss er / sie diese Regeln auch kennen und akzeptieren!
ES IST IHRE REDEZEIT. In der ersten Viertelstunde kommen jetzt ausschließlich Sie zu Wort. Ihm / ihr ist es ausdrücklich untersagt, Sie zu unterbrechen. Das gilt auch für nonverbales Unterbrechen: Er / sie darf z.B. nicht genervt zur Decke schauen, ein gelangweiltes Gesicht machen oder lachen. Auch Zwischenrufe wie "Du schon wieder" oder "Immer dieselbe Leier" sind untersagt. Er / sie hört Ihnen zu und sonst nichts. Mit einer Ausnahme: Ehrlich interessierte Nachfragen sind ihm / ihr erlaubt und werden von Ihnen beantwortet.
KEINE VORWÜRFE. Sie sprechen jetzt über das von Ihnen ausgewählte Problem, und zwar ohne ihm / ihr Vorwürfe zu machen. Sie bleiben im "Bitte"-Modus. Vielleicht haben Sie sich dafür einige Stichworte notiert? Das wäre hilfreich. Sie schildern, warum das Problem für Sie so wichtig ist. Einige Beispiele werden ihm / ihr Ihren Standpunkt verdeutlichen. Sprechen Sie auch über Ihre Gefühle: Was geht in Ihnen vor, wenn das Problem wieder einmal auftaucht? Wie reagieren Sie dann? Warum sind Sie nicht imstande, immer total adäquat darauf zu reagieren, sondern überreagieren manchmal? Stellen Sie ihn / sie nicht als den / die Böse(n) dar! Sie dürfen auch eigene Schwächen zugeben!
ZEIT FÜR NETTIGKEITEN Eine Viertelstunde ist entweder sehr lang oder viel zu kurz. Vielleicht sind Sie schon nach 5 Minuten durch? Dann nutzen Sie die restlichen 10 Minuten, um ihm / ihr Komplimente zu machen. Sicher fällt Ihnen trotz der Krise das eine oder andere Positive ein! Die Überleitung könnte zum Beispiel sein: "So, ich bin jetzt durch. Den Rest meiner Zeit möchte ich nutzen, um Dir zu sagen (...)".
ZEIT VERLÄNGERN Oder die 15 Minuten reichen für das Problem nicht aus. Plötzlich ist die Zeit um und Sie sind noch gar nicht fertig? Dann können Sie die Zeit gern verlängern, aber die Regeln gelten weiterhin. Verlängert wird aber nur, wenn er / sie damit einverstanden ist.
Was nach der Viertelstunde passiert, das ahnen Sie schon: Jetzt wird der Spieß umgedreht und er / sie ist dran. Es gelten die gleichen Regeln. Er / sie nimmt einen Punkt von der Liste, hat 15 Minuten Redezeit, Sie dürfen nicht unterbrechen usw., das steht ja alles oben.
Für Tag 11 ist das schon eine Menge. Interessant wäre, was sich aus diesen 2x15 Minuten entwickelt. Sind die Punkte, um die es ging, auch später am Abend oder sogar noch am nächsten Tag ein Thema zwischen Ihnen? Wenn ja, wäre das sehr positiv zu bewerten; Sie beide sind dann auf einem guten Weg. Wenn nein: Wir helfen ein bisschen nach...
An Tag 12 gibt es ein neues Spiel. Sicher ist ihm / ihr noch genau in Erinnerung, welchen Punkt von der Liste Sie ausgewählt hatten, worum es dabei ging und welche Gefühle Sie damit verbinden. Schließlich haben Sie ja 15 Minuten darüber gesprochen. Ebenso werden Sie noch wissen, was ihn / sie bedrückt. Nun sollen Sie beide wiederholen, was Sie von dem jeweils anderen erfahren haben. Also: Er / sie gibt wieder, was Sie von der Liste ausgewählt hatten und schildert Ihre Empfindungen und Gefühle sowie Ihren Standpunkt so ausführlich, wie es die Erinnerung zulässt. Sie wiederum geben wieder, was er / sie vorgetragen hat.
An dieser Stelle gibt es so etwas wie eine Weggabelung, denn es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder sind Sie beide damit durchaus zufrieden, was dieses Rezipieren ergeben hat. Das bedeutet: Er / sie hat verstanden, auch Sie haben verstanden. Dann können Sie weitermachen, so wie es gleich beschrieben wird.
Oder aber Sie sind überhaupt nicht zufrieden mit dem, was bei ihm / ihr hängen geblieben ist bzw. er / sie zeigt sich unzufrieden, denn Sie haben scheinbar immer noch nichts begriffen. In dem Fall hilft es nichts: Sie beide müssen noch einmal an dieses Thema ran, bevor Sie sich den nächsten Punkten auf den beiden Listen widmen. Es geht also wieder von vorn los: 2x15 Minuten, in denen eine(r) spricht und eine(r) zuhört. Kein neues Thema, sondern das bereits besprochene. Auch die anderen Regeln gelten; lesen Sie bitte noch einmal nach.
Wieder haben wir eine Weggabelung. Entweder sind jetzt beide zufrieden, oder es gibt wieder keinen Konsens. Vielleicht denken Sie: Er / sie hört mir einfach nicht zu, oder er / sie denkt: Sie versteht mich einfach nicht. In diesem Fall lassen Sie das Thema erst einmal liegen.
Ich weiß nicht, wie lang Ihre beiden Listen sind. Vielleicht lassen sie sich schnell abhandeln, vielleicht braucht das länger als 10 Tage. Ist der eine Punkt abgehakt, kommt der nächste dran. Sie arbeiten sich also langsam nach oben vor, zum wichtigsten Punkt (dem auf Platz 1). Haben Sie auch den erledigt, können Sie sich gern noch um die unwichtigen Punkte kümmern, also um die "unterm Strich". Jedenfalls werden das interessante 10 Tage!
Aber haben sie etwas für die Beziehung gebracht? Und wie geht es nun weiter? Das erfahren Sie, wenn Sie auf das Häkchen klicken. Viel Erfolg!
Können Sie das bestätigen? "Wir haben die Liste abgearbeitet. Jeder konnte in Ruhe seinen Standpunkt darlegen, ohne unterbrochen zu werden. Er / sie hat am Tag danach wiederholt, was er / sie gehört hat, und das war in Ordnung. Ich habe auch wiederholt, was ihn / sie bedrückt. Nun möchte ich gern weiter machen." Ja? Dann bitte ein Klick auf das Häkchen!
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