Online-
Paarberatung

Tag 41-50


Alles, was gut ist



Bald ist Bergfest, und Sie müssten jetzt tatsächlich eine Verbesserung Ihrer Beziehung feststellen können. Oder die Beziehung ist schon besser geworden, aber Sie haben es noch gar nicht bemerkt. Ein Schneeglöckchen wächst eine Weile unter der Erde, bevor es zu sehen ist! Nun ist es Zeit, dass Sie beide das sortieren, was an Ihrer Beziehung gut ist.


Hierfür gibt es wieder eine Textdatei. Schreiben Sie auf, was Sie gemeinsam gut hinkriegen. So wie Sie in den ersten 10 Tagen die Probleme benannt haben, geht es nun ums Gegenteil. Bei den einen ist es vielleicht die gemeinsame Kindererziehung, bei anderen die Aufgabenteilung im Haushalt oder das gemeinsame Hobby oder der Sex oder was auch immer. Mindestens 10 Positiv-Punkte sollten auf der Liste stehen, die natürlich jeder von Ihnen wieder alleine erstellt. Hinterher tauschen Sie die Liste mit ihm / ihr aus. Aber das ist noch nicht alles für diese 10 Tage.


Es geht nun darum, dass Sie beide aus Ihren Listen eine gemeinsame machen. Dafür müssen Sie sich über alle Punkte einigen, die nicht auf beiden Listen stehen. Ein Beispiel! Sie haben notiert, dass Ihr Sex auf jeden Fall gut ist. Bei ihm / ihr fehlt aber Sex auf der Liste. Warum hat er / sie das wohl weg gelassen? Bevor Sex auf die gemeinsame Liste kommt, muss das natürlich geklärt werden. 


Oder er / sie hat notiert, dass Sie sich in der Kindererziehung eigentlich immer einig sind. Das auf die Liste zu setzen, wäre Ihnen aber niemals eingefallen. Auch hier herrscht nun Klärungsbedarf. Keinesfalls dürfen Sie aus Bequemlichkeit oder Diplomatie einem Punkt zustimmen und ihn auf die Liste setzen, von dem Sie nicht überzeugt sind. 


Sie haben ja 10 Tage Zeit, müssen die Liste also nicht im Hau-Ruck-Verfahren erstellen. Eine Einigung gleich an Tag 41 ist nicht notwendig und wird vermutlich nicht gelingen. Sie haben an dieser Stelle ja eine ganze Menge zu klären, dürfen sich also gern auf morgen vertagen. 


Die Debatte über die gemeinsame Liste kann für Sie oder ihn / sie durchaus auch mal unangenehm werden. Nicht auszuschließen, dass hier einige Emotionen hoch kochen, obwohl Sie beide im Diskutieren von verschiedenen Listen doch schon einige Erfahrungen haben. Es kann auch zum offenen Streit kommen. 


Nun haben Sie ja bereits das konstruktive Streiten gelernt. Keine Vorwürfe, sondern Bitten. Keine Verallgemeinerungen. Keine Beleidigungen. Keine genervten Blicke. Keine Unterbrechungen. Keine Sätze, in denen ein "aber" vorkommt. Was er / sie sagt, gern mit eigenen Worten wiederholen. Immer mal wieder nachfragen, ob man sich gegenseitig richtig verstanden hat. Auf Augenhöhe miteinander sprechen usw.: Das hatten wir doch alles schon, und Sie können es jetzt in der Praxis ausprobieren. Am Ende wird – mit oder ohne Streit – eine gemeinsam erstellte Liste stehen mit allem, was bei Ihnen beiden gut ist. Und diese Liste könnten Sie beide mit gutem Gewissen unterschreiben.


Haben Sie die Listen gemacht und daraus eine gemeinsame erstellt, mit der Sie beide einverstanden sind? Nur dann klicken Sie bitte auf das Häkchen.


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